zurück

Joachim Lange

Alter Bauer am Abend

Dies ist am Abend seine Art:
Er sitzt allein und stumm.
Rauch wölkt sich grau aus grauem Bart.
Der Tag war heiß. Der Tag war hart.
Der Tag ist um.

Das Haus liegt still. Der Hof ist leer.
Vom Anger schwingt sich fern
Ein leises Mädchenlachen her,
Verklingt und schweigt. Und ist nicht mehr.
Der erste Stern.

Im Stalle raschelt noch ein Huhn.
Ein Füllen wiehert bang.
Der Alte lässt die Hände ruhn.
Sie hatten Tag um Tag zu tun.
Ein Tag ist lang.

Schwielig die Haut. Die Haare greis.
So friedlich fließt das Blut.
Die Jahre waren hart und heiß.
Der Bauer neigt die Stirn. Er weiß:
Herr, es war gut.

Ein Wind springt in das Land hinaus.
Vom Turme schlägt es acht.
Der Alte klopft die Pfeife aus
Und geht bedächtig in das Haus.
Bald kommt die Nacht.