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Hugo von Hofmannsthal

Manche freilich

Manche freilich müssen drunten sterben
wo die schweren Ruder der Schiffe
streifen,
andere wohnen bei dem Steuer droben,
kennen Vogelflug und die Länder der
Sterne.
Manche liegen mit immer schweren
Gliedern
bei den Wurzeln des verworrenen
Lebens,
anderen sind die Stühle gerichtet
bei den Sibyllen, den Königinnen,
und da sitzen sie wie zu Hause,
leichten Hauptes und leichter Hände.
Doch ein Schatten fällt von jenen Leben
in die anderen Leben hinüber,
und die leichten sind an die schweren
wie an Luft und Erde gebunden.
Ganz vergessener Völker Müdigkeiten
kann ich nicht abtun von meinen Lidern,
noch weghalten von der erschrockenen
Seele
stummes Niederfallen ferner Sterne.
Viele Geschicke weben neben dem
meinen,
durcheinander spielt sie all das Dasein,
und mein Teil ist mehr als dieses Lebens
schlanke Flamme oder schmale Leier.