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Ludwig Tieck

Zeit

Schwer hängen an der Weltuhr die Gewichte
Und treiben sie doch langsam nur zum Gange,
So manche Tugend geht bei uns im Schwange,
Doch stehn wir, Freund, uns selber oft im Lichte.
 
Die Menschheit schreitet fort und manchem Wichte
Wird bei den vielen Widersprüchen bange,
Fast jeder fragt, wohin er denn gelange,
Und zweifelt immerdar an dem Berichte.
 
Doch lache nur ob diesen ernsten Possen,
Laß nur den Wagen unbekümmert fahren
Und glaub, er werde wo die Fracht abladen.
 
Noch werden wir auf steingem Weg zerstoßen,
Dort seh ich schon den Sand vor mir, den klaren,
Und sieh, der Korb mit Wein nahm keinen Schaden.